Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie

Die Nuklearmedizin umfasst die medizinische Anwendung von Radiopharmaka in Diagnostik, Therapie und Wissenschaft. Unsere Nuklearmedizinische Abteilung im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide bietet ein großes Spektrum moderner nuklearmedizinischer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden.

Die klinische Nuklearmedizin bietet eine Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten u.a. in der Onkologie (z. B. bösartige Tumorerkrankungen, Wächterlymphknoten-Diagnostik, Schmerztherapie bei Knochenmetastasen), in der Neurologie (z. B. Erkrankungen des Gehirns, Parkinson- oder Alzheimerkrankungen) und in der Kardiologie (z. B. Herzdurchblutungs- und Infarktdiagnostik).

Für die Diagnose von Krankheiten ermöglicht die Nuklearmedizin als bildgebendes Verfahren die Darstellung von Funktion, Durchblutung und Stoffwechsel von Organen; es werden also physiologische und biochemische Vorgänge im Organismus schmerzlos von außen dargestellt und beurteilt. Durch eine Vielzahl spezifischer, schwach radioaktiver Arzneimittel ist es in der Nuklearmedizin möglich Krankheitsherde oder -ursachen sehr früh im Körper aufzuspüren. Aufgrund ihrer spezifischen Anreicherungsmechanismen können radioaktive Substanzen (Tracer) auch sehr gezielt auch therapeutisch eingesetzt werden. So sind in unserer Klinik die Schmerztherapie bei Skelettmetastasen und die Gelenktherapie (Radiosynoviorthese, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen) etabliert.

Nuklearmedizinische Untersuchungen und Therapieoptionen werden häufig interdisziplinär in enger Kooperation mit anderen Fachdisziplinen (z.B. Onkologen, Endokrinologen, Gynäkologen, Chirurgen, Orthopäden) geplant.

 

Die in der Nuklearmedizin eingesetzten diagnostischen Kamerasysteme zeichnen sich in der Regel durch eine sehr offene Bauart aus, so dass die Untersuchungen auch ohne "beklemmendes Gefühl" gut toleriert werden.

Durch die bei uns angewandten Hybridverfahren wie das SPECT/CT werden die jeweiligen Vorteile und Ergebnisse der unterschiedlichen bildgebenden Verfahren vereint, so dass die hohe anatomische Auflösung der Computertomographie (CT) mit der hohen spezifischen Information der nuklearmedizinischen Verfahren (Szintigraphie, SPECT) zum Nutzen der Patienten verbunden werden.

Anspruchsvolle Technik und das Fachwissen des Nuklearmediziners können die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen in vielen Fällen optimieren. Oft führt allerdings mangelndes Wissen über radioaktive Strahlung und deren Anwendung in der Medizin zu unbegründeten Ängsten bei Patienten. Dabei merken diese von der Untersuchung meist nicht mehr als die Punktion ihrer Vene vergleichbar mit einer Blutentnahme. Die Strahlenexposition nuklearmedizinischer Untersuchungsverfahren ist aufgrund der sehr geringen Mengen der eingesetzten radioaktiven Substanzen in der Regel gering, da diese kurzfristig zerfallen und zudem rasch ausgeschieden werden.

Wenn Sie sich vorab über die bei Ihnen geplante Maßnahme informieren möchten, sollen die hier schwerpunktmäßig aufgelisteten Informationen über häufig bei uns in der Nuklearmedizin durchgeführte Untersuchungen behilflich sein. Bitte bedenken Sie, dass das persönliche ärztliche Gespräch hierdurch nicht ersetzt werden kann; für weitere Fragen sind wir deshalb gerne persönlich für Sie erreichbar.