Zucker im Darm, Wasserstoff im Atem

Spende für ein neues Diagnosegerät für Zucker-Unverträglichkeiten

Eine Spende in Höhe von 2.000 Euro durch den Förderverein ermöglichte die Anschaffung eines H2‑Atemtestgeräts für die Gastroenterologie am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide. Damit können Unverträglichkeiten gegen bestimmte Kohlenhydrate genauer diagnostiziert werden.

Prof. Dr. Martin Holtmann, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Pneumologie, Onkologie, Diabetologie, beschreibt den Zweck des Geräts: „Besonders oft dient dieses Spezialgerät der Diagnose von Milchzucker- oder Fruchtzucker-Unverträglichkeiten, die in der Bevölkerung weit verbreitet sind.“ Können diese oder andere Kohlenhydrate im Darm nicht ordnungsgemäß verdaut werden, werden sie stattdessen von Darmbakterien vergoren. Der Mensch leidet nach dem Verzehr von Nahrung mit diesem, für ihn unverdaulichen, Kohlenhydrat zum Beispiel an Durchfall, Blähungen und schmerzhaften Darmkrämpfen. Oft gestaltet sich die Suche nach der genauen Ursache schwierig. Patienten lernen meist mit der Zeit, welche Lebensmittel ihre Symptome hervorrufen oder verschlimmern, aber damit ist der genaue Mechanismus noch nicht bekannt. Aber für die Therapie ist es wichtig, ob eine Allergie, eine Entzündung, eine Autoimmunerkrankung, eine Stoffwechsel- oder Verdauungsstörung vorliegt. Das neue H2‑Atemtestgerät hilft hier bei der Differenzierung, denn es weist Wasserstoff (chemisch als H2 abgekürzt) in der Atemluft nach, der nur bei Gärungsvorgängen im Darm entsteht. Zeigt sich also nach dem Verzehr von z.B. Milchzucker, dass der Wassserstoffgehalt in der Atemluft ansteigt, ist dies ein Zeichen für eine Milchzucker-Unverdaulichkeit.

„Mit dieser Unterstützung des Fördervereins konnten wir nun ein weiteres Teil der sehr guten technischen Ausstattung unserer Endoskopie-Abteilung auf den neuesten Stand der technischen Entwicklung bringen“, freut sich Holtmann. „Mit dieser Spende konnten wir erneut den Patientinnen und Patienten moderne Diagnoseverfahren am KBR ermöglichen“, erklärt Wilfried Töpfer, der Vorsitzende des Fördervereins, „und das verdanken wir unseren Vereinsmitgliedern aufgrund ihres Engagements, ihrer Mitgliedsbeiträge und ihrer Spenden zur Unterstützung des Klinikums.“

 

Anke Zülch vom Förderverein, Dr. Al Haj, Prof. Dr. Holtmann, Wilfried Töpfer und Martina Nitzsche-Treusch bei der Übergabe des H2-Atemmessgeräts (Foto: Schimanke)

Anke Zülch, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Dr. med. Nezam Eddin Al Haj, Oberarzt und medizinischer Leiter der Endoskopie-Abteilung; Prof. Dr. med. Martin Holtmann, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Pneumologie, Onkologie, Diabetologie; Wilfried Töpfer, Vorsitzender des Fördervereins; Martina Nitzsche-Treusch, pflegerische Leiterin der Endoskopie-Abteilung

 

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