Pflege am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide

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Seit 1952 werden an dem Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide Pflegekräfte ausbildet. Bisher absolvierten 1344 Pflegekräfte ihr Examen in der ältesten Krankenpflegeschule der Seestadt Bremerhaven. Ein Großteil der ausgebildeten Pflegekräfte ist direkt nach der Ausbildung ins Klinikum gewechselt und unterstützt und versorgt dort die Patienten und ihre Angehörigen. Seit der Schulgründung vor 66 Jahren hat sich vieles verändert. Inzwischen kooperiert die Krankenpflegeschule und das Klinikum auch mit Hochschulen im Land Bremen und bietet neben der „klassischen“ Ausbildung auch ein pflegebezogenes zurzeit noch duales Studium an.

Die Ausbildung von Pflegefachkräften ist jedoch weiterhin das „Kerngeschäft“ der Schule. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dieses für das Klinikum auch enorm wichtig. Jedes Jahr starten zwei Ausbildungskurse jeweils im April und im August, mit insgesamt 20-25 Auszubildenden. Die idealen Kursgrößen lassen im theoretischen Unterricht eine gute Lehrer-Schüler-Betreuung zu. Die Ausbildung selber gliedert sich in zwei Teile: den theoretischen und den praktischen Teil.

In der Theorie werden die Grundlagen gelegt – Pflegepädagogen, Ärzte, Mitarbeiter aus dem Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide und externe Fachdozenten unterrichten die Schüler beispielsweise in Naturwissenschaften, Medizin, Pflege- und Pflegewissenschaften, sowie Bezugswissenschaften wie z. B. Psychologie . Das Zusammenspiel der fächerintegrativen Ausbildung ist wichtig, gerade im Hinblick auf die Versorgung von Menschen aller Altersstufen.

Der praktische Ausbildungsanteil findet zum größten Teil auf den Stationen des Klinikums statt – in der drei-jährigen  Ausbildung werden unterschiedliche Einsätze absolviert, zum Beispiel in der Neurochirurgie, der Geriatrie oder der Intensivstation. Ergänzt wird die praktische Ausbildung durch Einsätze bei externen Partnern, wie Pflegediensten oder Pflegeheimen. Im Verlauf ihrer Ausbildung lernen die Schüler so unterschiedliche Stationen, Einsatzgebiete, Aufgaben und Teams kennen.

Eine Besonderheit am Klinikum ist dabei das Prinzip der Heimatstation. Zu Beginn der Ausbildung wird eine Heimatstation ausgewählt, zu der die Auszubildenden im Verlauf immer wieder zurückkehren. Dadurch wird gewährleistet, dass trotz der neuen Eindrücke und Abteilungen die der Schüler/die Schülerin kennenlernt, diese immer in ein bekanntes Team bzw. eine Station zurückkehrt auf der man sich gut auskennt. Wenn gewünscht, sind in der Ausbildung auch Auslandseinsätze möglich – bisher fanden durch das Engagement einzelner Auszubildenden daher auch praktische Einsätze in Polen und der Türkei statt.

Im praktischen Teil der Ausbildung übernehmen die Praxisanleiter eine wichtige Rolle. Am Klinikum gibt es zentrale Praxisanleiter, die als Brücke zwischen Theorie und Praxis fungieren und bestimmte Tätigkeiten mit den Auszubildenden üben, den Auszubildenden regelmäßig ein Feedback zu ihrem Lernfortschritt geben und sie, gemeinsam mit den Lehrern, auf die Prüfungen vorbereiten.

Unterstützt werden die zentralen Praxisanleiter durch die Praxisanleiter auf den Stationen, die spezifische Kenntnisse der jeweiligen Pflegestation vermitteln. Die Praxisanleiter haben eine spezielle Weiterbildung absolviert und sind verpflichtet sich jährlich zu methodischen und didaktischen Themen weiterzubilden. Zusätzlich engagiert sich die Krankenpflegeschule in der direkten Praxisbegleitung durch studierte Pflegepädagogen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, kommt aber bei den Auszubildenden sehr gut an – denn oft scheinen Theorie und Praxis weit auseinander zu sein, können aber durch einen erfahrenen Lehrer zusammengebracht werden.

Zum Ende der Ausbildung hat sich an der Krankenpflegeschule und dem Klinikum ein Projekt als Prüfungsvorbereitung bewährt: die Schulstation. Über einen Zeitraum von vier Wochen übernimmt der Examenskurs die Organisation einer kompletten Pflegestation – angefangen vom Dienstplan, über die Einteilung von Pflegebereichen bis hin zur Bestellung von Materialien.

Die Auszubildenden organisieren die Versorgung der Patienten und werden dabei intensiv von Pflegepädagogen, Praxisanleitern und dem Pflegeteam der Station begleitet. Aktuell laufen die Vorbereitungen, auf einer chirurgischen Station eine dauerhafte Schulstation zu etablieren, auf der an 365 Tagen im Jahr die Auszubildenden unter Praxisbegleitung und Praxisanleitung selbstständig für eine ausgewählte Patientengruppe die vollständige Versorgung übernehmen.

Pflege – angesehen und herausfordernd  

In der Gesellschaft ist der Beruf einer professionellen Pflegefachkraft sehr anerkannt – eine FORSA Umfrage aus dem Jahr 2016 stellte fest, dass der Beruf der „Krankenschwester“ das dritthöchste Ansehen haben, direkt nach den Berufen Feuerwehrmann/Frau und Arzt/Ärztin. Was macht eine Pflegekraft eigentlich, dass ihre Arbeit so anerkannt ist? Natürlich gehört auch zu den Aufgaben einer Pflegefachkraft die individuelle Unterstützung von Patienten bei der Körperpflege und Körperhygiene. Die Gabe von verordneten Medikamenten ebenso wie das Verabreichen von Injektionen ist auch alltäglicher Arbeitsinhalt.

Das allein ist aber nicht alles. Pflege hilft Menschen bei der Bewältigung von akuten oder chronischen Beeinträchtigung ihrer Gesundheit und deren Auswirkungen. Dafür benötigen Pflegefachkräfte umfangreiches Wissen, exzellente kommunikative Fähigkeiten und ständige Aufmerksamkeit. Die Arbeit einer professionellen Pflegefachkraft ist nicht allein das Verabreichen einer Injektion, sondern auch die ständige Beobachtung des Gesundheitszustandes, das Planen, Durchführen und Überprüfen von pflegerischen Maßnahmen, die immer wieder auf die Situation des Patienten angepasst sein müssen.

Professionelle klinische Pflege hört nicht an der Tür des Krankenhauses auf, sondern bereitet auch die Zeit nach dem Klinikaufenthalt vor: mögliche Schwierigkeiten in der häuslichen Versorgung müssen erkannt, angesprochen und gelöst werden, indem Patienten und seinen Angehörigen informiert und beraten werden und indem mit den Kollegen der ambulanten und stationären Pflegedienste rechtzeitig die weitere Versorgung und Pflege organisiert wird.

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Wir möchten Ihnen hier das vielschichtige Thema Pflege und die Berufsperspektiven spielerisch näher bringen. Der Pop-up Store in der Bürgermeister-Smidt-Str. 81, 27568 Bremerhaven ist jeweils von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet (Springflut).

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Karriere in der Pflege

Die vielfältigen Aufgaben in der Pflege spiegeln sich auch in den Karrieremöglichkeiten wieder. Nach dem Examen bieten sich jungen Pflegekräften gerade im klinischen Einsatzbereich oft sehr schnell Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Eine fachliche Spezialisierung ist beispielsweise in den Bereichen der Onkologie, Intensivpflege, Psychiatrie oder Dialyse/Nierenersatztherapie möglich.

Mit der anhaltenden Spezialisierung im Gesundheitsweisen werden in den kommenden Jahren noch weitere Fachfortbildungen hinzukommen. Erst in den vergangenen drei Jahren wurden in Deutschland die Fachfortbildung Notfallpflege und Intermediate-Care-Pflege eingeführt. Die Fortbildungen dauern in der Regel zwei Jahre und schließen mit einer Fachprüfung ab. In Krankenhäusern wie dem Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide, die als Tarifvertrag den TVÖD anwenden, kommt es bei abgeschlossener Fachfortbildung und dem Einsatz auf einer entsprechenden Station dann auch zu einem höheren Gehalt.

Neben den Fachfortbildungen gibt es auch Weiterbildungen, die die komplexe Versorgung von bestimmten Patientengruppen zum Inhalt haben, beispielsweise die Fortbildung Chest-Pain-Nursing für kardiologische Patienten oder die Weiterbildung zur Stroke Nurse, für den Einsatz auf Schlaganfallstationen, den sogenannten Stroke Units. Neben der fachlichen Spezialisierung können Pflegekräfte auch nach der Ausbildung ein Studium zu beginnen und später selber in der Ausbildung von Pflegekräften aktiv zu sein als Pädagoge oder als Anleiter.

In den kommenden Jahren wird die Funktion des klinischen Pflegespezialisten (Advanced Nurse Practitioner)  für ausgewählte Versorgungssituationen immer wichtiger werden. Diese, i.d.R. auf Masterniveau ausgebildeten und studierten Pflegeexperten übernehmen in bestimmten Pflegesituationen und für definierte Patientengruppen die direkte Versorgungs- und Pflegeplanung und helfen den Patienten in hochkomplexen Situationen. Last but not least arbeiten Pflegekräfte im Krankenhaus immer in Teams zusammen – auch dafür werden Pflegekräfte mit guten Management- und Führungskompetenzen benötigt.

Seit 2012 koooperiert die Krankenpflegeschule mit der Universität Bremen und bietet ein Duales Studium an. Wer von den Auszubildenden die allgemeine Hochschulreife besitzt, kann während der Ausbildung noch in Hansestadt Bremen Pflege studieren. Nach dem Abschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger/in am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide wird für den akademischen Abschluss Bachelor of Science (B. Scn.) für die Dauer von drei weiteren Semestern berufsbegleitend studiert.

Mit dem dann erreichten zusätzlichen Abschluss besitzen die Absolventen dann die Möglichkeit ein Master-Studium zu beginnen, eine Promotion oder Habilitation anzustreben oder als Pflegekräfte mit akadem. Abschluss als Spezialisten in der Versorgung, der Pflegewissenschaft oder Pflegeforschung tätig zu werden. Der nächste duale Studiengang beginnt im Sommersemester 2019.

Eine Ausbildung zur professionellen Pflegefachkraft setzt einen guten bis sehr guten mittleren Bildungsabschluss voraus, oder die allgemeine Hochschulreife – insbesondere dann, wenn ein begleitendes Duales Studium angestrebt wird. Weiterhin werden gute Kommunikationsformen erwartet, sowie den Wunsch und die Fähigkeit, mit Menschen einfühlsam umzugehen.

Weiterbildungsmöglichkeiten am KBR

  • Intensiv- und Anästhesiepflege (Fachfortbildung)
  • Operativer und endoskopischer Funktionsdienst (Fachfortbildung)
  • Onkologische Pflege (Fachfortbildung)
  • Allgemeine Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (Fachfortbildung)
  • Psychiatrie: Open Dialog
  • Praxisanleitung (Fachfortbildung)
  • Stroke Care Nursing
  • Heart Nurse
  • Chest Pain Nursing
  • Geriatrische Pflege (Zercur)
  • Integrative Wochenbetthilfe
  • Emergency Severity Index Trainer (Notfallmanagement)
  • Advanced Cardiac Life Support Instructor
  • Basic Life Support
  • Stationsmanagement/Leitungsaufgaben in der Pflege

Geplante Weiterbildungsmöglichkeiten  

  • Intermediate Care Nursing (Fachfortbildung)
  • Notfallpflege (Fachfortbildung)
  • Palliative Care

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