Solidaritätstag im Brustkrebsmonat Oktober
Solidarität mit brustkrebserkrankten Frauen
Brustkrebs ist eine große Belastung für die Patientinnen – nicht nur medizinisch. Besonders der Haarverlust macht den Betroffenen zu schaffen. Darauf weist der Solidaritätstag am KBR hin.
„Haarverlust ist ein sehr emotionales Thema im Verlauf einer Brustkrebserkrankung. Mit dem Solidaritätstag wollen wir auf das Tabu-Thema Haarverlust aufmerksam machen“, erläutert Claudia Marhenke-Maybaum, die Initiatorin und Projektleiterin, zu Beginn der diesjährigen Veranstaltung am 9. Oktober 2019 am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide. „Ziel der jährlichen Veranstaltung ist es, sich solidarisch zu zeigen, zu sensibilisieren und das Kopftuch zu enttabuisieren.“
Neben krankheitsbedingten Ängsten bedeute der Haarverlust durch die Chemotherapie für die meisten Frauen die größte Belastung. „Der Haarverlust ist nach außen hin sichtbar. Das Tragen einer Perücke und eines Tuches ist oftmals mit einem Gefühl der Scham verbunden“, so Marhenke Maybaum. Als ehrenamtliches Mitglied des Vereins Lichtblicke e.V. überreichte sie selbstgestaltete Tücher an die Frauenklinik – als Zeichen der Solidarität und Anteilnahme. Chefarzt Prof. Wolfgang Friedmann bedankte sich im Namen der Frauenklinik und verdeutlichte die Wichtigkeit des Themas in seiner Rede. Das Brustzentrum am KBR steht für eine ganzheitliche Versorgung und will neben der professionellen medizinischen Betreuung auch eine heilungsfördende, freundliche Atmosphäre bieten.
Weitere Informationen zum Brustzentrum am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide: www.klinikum-bremerhaven.de/gyn
Zu den Tüchern gab es am Solidaritätstag am KBR auch ganz praktische Tipps. Als Kooperationspartner machte der Drogeriemarkt DM eine persönliche Beratung im Rahmen des Workshops „Schminken und Tücher binden“ vor Ort möglich. „Jeder hat Merkmale, die er besonders schön an sich findet. Genau diese Merkmale wollen wir hervorheben und die Frauen unterstützen. Sie sollen sich natürlich schön finden, auch mit Kopftuch“, so die Visagistin während des Workshops.
Ein weiterer Kooperationspartner des Solidaritätstages ist die Hochschule Bremerhaven. Studenten führten im Vorfeld Interviews mit Betroffenen und schafften damit einen authentischen Einblick in die Gefühlswelt der Frauen. Der daraus entstandene Film wurde im Rahmen des Solidaritätstages präsentiert. „Meine Meinung hat sich im Laufe des Filmprojektes um 180 Grad gedreht. Die Lebensfreude, die von den Betroffenen ausgestrahlt wird, macht deutlich, wie groß die Lebenschancen wirklich sind“, veranschaulichte eine Studentin die eigenen Erfahrungen im Film.
Experten wie Anja Bonten, Fachärztin für Radiologie am Institut für Radiologie & Nuklearmedizin Bremerhaven, Dr. Thomas Paradowski, leitender Oberarzt der Frauenklinik am KBR, und PD Dr. Walter Back, Pathologe am Pathologischen Institut Bremerhaven, thematisierten in einer Vortragsreihe verschiedenste Aspekte der Brustkrebserkrankung und beantworteten im direkten Gespräch eine Vielzahl von Fragen.
Weitere Informationen zum Verein Lichtblicke e.V.: www.lichtblicke-bremerhaven.de