Radiologie nimmt zwei neue CT-Geräte in Betrieb

Für eine schnelle und schonende Herzdiagnostik

Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (KBR) hat zwei neue Computertomographen in Betrieb genommen. Die Geräte setzen Maßstäbe in der medizinischen Bildgebung und ermöglichen noch schnellere sowie präzisere Diagnosen. Eines der beiden Geräte bietet insbesondere Herzpatientinnen und -patienten neue und weniger belastende Untersuchungsmöglichkeiten.

Beide Geräte stammen vom Hersteller Canon. Mit dem Gerät vom Typ Aquilion Serve SP können alle bislang im KBR bereits angebotenen radiologischen Untersuchungen noch präziser und schneller durchgeführt werden. Das Gerät vom Typ Aquilion ONE INSIGHT Edition geht noch einen Schritt weiter. Es zählt weltweit zu den Computertomographen mit der besten zeitlichen Auflösung unter den sogenannten Single-Source-CT-Geräten. Mit 320 Zeilen und 640 Schichten pro Rotation kann das Gerät innerhalb kürzester Zeit sehr viele Strukturen und Details erfassen. So entstehen dreidimensionale, bewegungsarme und gestochen scharfe Bilder.

Neben den herkömmlichen Einsatzbereichen eignet sich dieser neue Computertomograph unter anderem für die Untersuchung von Lungenembolien, Aneurysmen und Herzerkrankungen. Er kombiniert Schnelligkeit, Präzision und Patientenkomfort. Damit ist das Gerät ideal für die Früherkennung und nicht-invasive Beurteilung von Herzerkrankungen im Rahmen der CT-Koronarangiographie, kurz auch als Kardio-CT bezeichnet. Ein Kardio-CT bietet sich für Patientinnen und Patienten an, bei denen anhand definierter Kriterien eine mittlere Wahrscheinlichkeit für eine koronare Herzerkrankung vorliegt. In diesen Fällen bietet das CT die schnellere und weniger belastende Alternative. Im Gegensatz zur Herzkatheter-Untersuchung erfolgt ein Kardio-CT ohne operativen Eingriff. Es wird lediglich ein Kontrastmittel über die Vene injiziert.
„Das neue Gerät erfasst in einem einzigen Herzschlag eine vollständige dreidimensionale Darstellung des Herzens. Detailreiche Aufnahmen ermöglichen es, kleinste Veränderungen und Engstellen an den Herzkranzgefäßen oder andere strukturelle Anomalien frühzeitig zu erkennen. Eine KI-gestützte Bildrekonstruktion erlaubt eine optimierte Dosisreduktion. Dadurch kann die Strahlenbelastung auf ein Minimum reduziert werden, bei gleichbleibend exzellenter Bildqualität“, so Dr. Timo Phung, Chefarzt des Instituts für Radiologie am KBR. Ein weiterer Vorteil des neuen Geräts ist seine Schnelligkeit. Die Aufnahmedauer von nur wenigen Sekunden macht die Untersuchung deutlich angenehmer, besonders für Patientinnen und Patienten mit Atemproblemen oder auch unregelmäßigem Herzschlag.

Im Falle von Brustschmerzen, dem Verdacht auf verengte Herzkranzgefäße, einer familiären Vorbelastung sowie Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen kann ein Kardio-CT sinnvoll sein. Bei entsprechender Indikation können zuvor stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten von einem Kardio-CT im KBR profitieren. Die Voraussetzungen der Abrechnungsmodalitäten ambulanter Kassenpatienten werden zurzeit geprüft. Privatversicherte und Selbstzahler können schon jetzt die Leistung in Anspruch nehmen.

Die Gesamtinvestitionen zur Anschaffung der zwei neuen CT-Geräte liegen bei rund 1,7 Millionen Euro.

Timo Phung am CT (Foto: Scheer)

Dr. Timo Phung (Foto: Scheer)

Zurück