Neu­ord­nung der Not­fall­ver­sor­gung

Dr. Tho­mas Fleisch­mann zum Thema Neu­ord­nung der Not­fall­ver­sor­gung

Der un­ge­bro­che­ne An­sturm von Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten auf die Not­fall­am­bu­lan­zen führt al­lent­hal­ben zu Pro­ble­men. Es wer­den lange War­te­zei­ten, Über­ga­be­schwie­rig­kei­ten von lie­gend trans­por­tier­ten Per­so­nen oder eine rasch zu­neh­men­de Ar­beits­ver­dich­tung bis an den Rand der Er­schöp­fung be­klagt. Not­fall­am­bu­lan­zen ste­hen also am Schei­de­weg. Eine räum­li­che, struk­tu­rel­le, aber auch pro­zes­sua­le Neu­ord­nung ist un­um­gäng­lich. Die ge­setz­ge­be­ri­schen Maß­nah­men zur Neu­ord­nung der Not­fall­me­di­zin sind be­reits weit vor­an­ge­schrit­ten.

Was er­war­tet uns hier? Wor­auf müs­sen wir uns ein­stel­len?

Herr Dr. Tho­mas Fleisch­mann ist einer der pro­fi­lier­tes­ten kli­ni­schen Not­fall­me­di­zi­ner Deutsch­lands. Als Be­ra­ter des Ge­mein­sa­men Bun­de­aus­schus­ses (GBA) ist er hier di­rekt am Puls der Zeit und konn­te in sei­nem Vor­trag einen span­nen­den Ein- und Über­blick über die­ses hoch­re­le­van­te Thema bie­ten. Am 13.03.2019 hat Herr Dr. Fleisch­mann als Ex­per­te für Not­fall­me­di­zin am Kli­ni­kum Bremerhaven-​Reinkenheide das Thema „Neu­ord­nung der Not­fall­ver­sor­gung“ vor­ge­stellt und in einer in­ter­es­san­ten Dis­kus­si­on Fra­gen be­ant­wor­tet.

„Die sta­tio­nä­re Not­fall­ver­sor­gung bleibt bun­des­weit künf­tig auch in struk­tur­schwa­chen Ge­bie­ten ge­si­chert“, so der GBA in ihrer Pres­se­mit­tei­lung vom 19. April 2018 (Nr. 16/2018). Ins­be­son­de­re im Not­fall müs­sen sich Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten in allen Re­gio­nen Deutsch­lands dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass die zü­gi­ge und not­wen­di­ge Ver­sor­gung ge­währ­leis­tet wer­den kann – denn diese kann im Zwei­fels­fall le­bens­ret­tend sein. Nach dem GBA kön­nen Kran­ken­häu­ser, die nicht we­nigs­tens über eine In­ne­re Me­di­zin, Chir­ur­gie oder einen Schock­raum ver­fü­gen, diese Ver­sor­gung nicht ge­währ­leis­ten.

Szenenfoto vom Vortrag zur Notfallversorgung: Vortragender und Publikum
Szenenfoto vom Vortrag zur Notfallversorgung: Dr. Fleischmann und Professor Junghans

 

Kran­ken­häu­ser, die als of­fi­zi­el­les „Not­fall­kran­ken­haus“ de­kla­riert wer­den, müs­sen zu­min­dest eine Sta­ti­on für In­ne­re Me­di­zin, eine Sta­ti­on für Chir­ur­gie und im Be­darfs­fall eine In­ten­siv­sta­ti­on vor­wei­sen. Die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Not­fall­struk­tu­ren sind nun Grund­la­ge für die Ver­gü­tungs­zu­schlä­ge der Kran­ken­häu­ser. Diese be­rück­sich­ti­gen den Um­fang der vor­ge­hal­te­nen Not­fall­struk­tu­ren und ma­chen die Fi­nan­zie­rung ziel­ge­nau­er und ge­rech­ter als bis­her. Zu- und Ab­schlä­ge wer­den nach einem ge­stuf­ten Sys­tem vor­ge­nom­men. Fol­gend wer­den die Stu­fen kurz dar­ge­legt.

  • Stufe 1: Ba­sis­not­fall­ver­sor­gung
  • Stufe 2: Er­wei­ter­te Not­fall­ver­sor­gung
  • Stufe 3: Um­fas­sen­de Not­fall­ver­sor­gung

„Das Kli­ni­kum Bremerhaven-​Reinkenheide ist Teil­neh­mer eines ganz eli­tä­ren Krei­ses, denn mei­ner Ein­schät­zung nach kann hier von einer Ein­stu­fung in die um­fas­sen­de Not­fall­ver­sor­gung (Stufe 3) ge­spro­chen wer­den“, so Herr Dr. Fleisch­mann wäh­rend sei­nes Vor­tra­ges zur Not­fall­ver­sor­gung am Kli­ni­kum Bremerhaven-​Reinkenheide.

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