Auszeichnung für Prof. Dr. Tido Junghans

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde Prof. Dr. Tido Junghans am 11. November mit dem Oberbürgermeister Bodo Selge Preis ausgezeichnet. Damit wurde der ehemalige medizinische Geschäftsführer und Chefarzt der Allgemeinchirurgie im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (KBR) für seine herausragende Persönlichkeit, die erfolgreiche Weiterentwicklung des Klinikums sowie seine hohe Kompetenz als Chirurg geehrt.

„Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an einen ganz besonderen Menschen: Prof. Junghans hatte stets die Achtung der Kollegen innerhalb und außerhalb des Hauses, die Bewunderung seiner Patienten und die Liebe seiner Mitarbeiter“ würdigt Prof. Dr. Winfried Kurtz, Vorstandsmitglied des KBR-Fördervereins und selbst ehemaliger Chefarzt und ärztlicher Direktor am KBR, die besondere soziale Kompetenz des Preisempfängers. „Fachlich war er nie auf seine eigene Position fokussiert, sondern erfasste immer zuerst das Problem – um dann zu einer besseren Lösung zu kommen“, so Kurtz weiter.

Junghans stellte während seiner Tätigkeit am KBR stets die Bedeutung des Hauses für die Stadt und die Region sowie für die Mitarbeiter und die Bürger in den Mittelpunkt. In seiner Zeit als Geschäftsführer stiegen zugleich Qualität und Quantität der Versorgung am KBR: die Anzahl der Betten wurde erhöht, ebenso stieg die Zahl der Mitarbeiter. Kliniken wurden erweitert und ausgebaut.

„Dieses kommunale Krankenhaus ist mehr denn je das Rückgrat der stationären Versorgung der gesamten Region. Es ist ein Geschenk, dass die Bürgerinnen und Bürger sich selbst gemacht haben – und ich habe es immer auch als Geschenk für mich selbst betrachtet, an einem kommunalen Haus arbeiten zu dürfen“, beschreibt Junghans die Rolle des KBR und seine Beziehung zum Klinikum.

Ein wichtiger Meilenstein seiner Tätigkeit als medizinischer Geschäftsführer war unter anderem das Projekt Kinderklinik: Zum 1. Januar 2020 hatte das KBR den Versorgungsauftrag von der Ameos-Gruppe übernommen und den Betrieb zunächst in einer baulichen Übergangslösung begonnen. Unterdessen hat die Stadt Bremerhaven dem Bau eines dreigeschossigen Ergänzungsbaus zugestimmt, in dem auch die Kinderklinik dauerhaft untergebracht werden soll.

Gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Kruse zeichnete Junghans maßgeblich für das erfolgreiche Management dieses herausfordernden Projektes verantwortlich. „Wie soll man junge Menschen davon überzeugen, in eine Region zu ziehen und dort ihren Lebensmittelpunkt aufzubauen, in welcher die Versorgung von Risikoschwangeren und Neugeborenen zu erodieren droht und die Notfallversorgung von Kindern in Gefahr ist? Hier war beherztes Handeln alternativlos und erfolgreich“, resümiert Junghans.

In seiner Dankesrede ging er außerdem auf die hohe Bedeutung kommunaler Einrichtungen während der aktuellen Pandemie ein: „Ich bewundere die professionelle Art, wie diese Pandemie hier bisher bewältigt wurde.“ Gleichzeitig unterstreicht Junghans die weiterhin hohe Bedeutung des finanziellen Ausgleichs für kommunale Krankenhäuser: „Unverschuldete Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie, müssen – wie auch zuletzt geschehen – durch Steuergelder ausgeglichen werden. Dieser Mechanismus muss angesichts der aktuellen Entwicklungen dringend erneuert werden“, unterstreicht Junghans.

Für Junghans kommt diese Auszeichnung in einer Zeit des Abschieds vom KBR: Der 55jährige ist nach zwölf Jahren im Klinikum in diesem Jahr aus seinen Ämtern als medizinischer Geschäftsführer und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie ausgeschieden. Im Februar hatte er diesen Rückzug aus gesundheitlichen Gründen angekündigt. Sein Amt als medizinischer Geschäftsführer hatte er umgehend niedergelegt, seit August ist er nun auch als Chefarzt der Allgemeinchirurgie formal ausgeschieden.

Prof. Dr. med. Tido Junghans ist Facharzt für Chirurgie, Gefäßchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie, hat in Gießen studiert, 14 Jahre an der Charité in Berlin Chirurgie gelernt, gelehrt und geforscht. 2008 kam der Fischerhuder ans KBR – zunächst als Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Lehrbeauftragter der Medizinischen Fakultät der Uni Göttingen. Ab 2015 war er zusätzlich medizinischer Geschäftsführer des KBR.

Sein Nachfolger als Chefarzt der Allgemeinchirurgie ist seit August im Amt: PD Dr. Helge Bruns. Das Amt des medizinischen Geschäftsführers wird im kommenden Jahr nachbesetzt werden.

Abgebildete Personen (v.l.n.r.): Wilfried Töpfer, Vorstandsvorsitzender des KBR-Fördervereins, Preisträger Prof. Dr. Tido Junghans, Prof. Dr. Winfried Kurtz, Vorstandsmitglied des KBR-Fördervereins.
Abgebildete Personen (v.l.n.r.): Wilfried Töpfer, Vorstandsvorsitzender des KBR-Fördervereins, Preisträger Prof. Dr. Tido Junghans, Prof. Dr. Winfried Kurtz, Vorstandsmitglied des KBR-Fördervereins.

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