Zu­sam­men für neu­ro­psy­cho­lo­gi­sche Fach­kräf­te

Das Kli­ni­kum Bremerhaven-​Reinkenheide (KBR) tritt die­sen Monat eine Ko­ope­ra­ti­on mit der ME­DI­AN Kli­nik Wil­helms­ha­ven an, um Fach­kräf­te in Kli­ni­scher Neu­ro­psy­cho­lo­gie wei­ter­zu­bil­den und so die Ver­sor­gung von Pa­ti­en­ten mit Hirn­schä­di­gung oder neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ver Hirn­er­kran­kung zu ver­bes­sern. Denn auch auf dem Ge­biet der Neu­ro­psy­cho­lo­gie herrscht seit ei­ni­gen Jah­ren ein spür­ba­rer Fach­kräf­te­man­gel, der zu feh­len­den Be­hand­lungs­plät­zen und zu lan­gen War­te­zei­ten führt. So­wohl die am­bu­lan­te als auch die sta­tio­nä­re Ver­sor­gung von Pa­ti­en­ten mit Hirn­schä­di­gun­gen oder neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ven Er­kran­kun­gen lei­det unter die­sem Man­gel.

Um die­sem Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen­zu­wir­ken, will die Kli­nik für Akut­ger­ia­trie am KBR in Zu­kunft Kli­ni­sche Neu­ro­psy­cho­lo­gen aus­bil­den. Dabei wird sie die hohen Wei­ter­bil­dungs­stan­dards der Ge­sell­schaft für Neu­ro­psy­cho­lo­gie (GNP) er­fül­len, deren Richt­li­ni­en als Maß für hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung von Pa­ti­en­ten mit hirn­or­ga­nisch be­ding­ten psy­chi­schen Stö­run­gen gel­ten. Die struk­tu­rel­len und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt das KBR be­reits durch die mul­ti­dis­zi­pli­nä­re neu­ro­lo­gi­sche Akut­be­hand­lung und ger­ia­tri­sche Früh­re­ha­bi­li­ta­ti­on. Die per­so­nel­le An­for­de­rung ist zu­künf­tig durch eine Ko­ope­ra­ti­on mit der ME­DI­AN Kli­nik Wil­helms­ha­ven eben­falls ge­ge­ben: Die Lei­ten­de Psy­cho­lo­gin der Kli­nik, Dr. phil. Ines Ann Heber, ist GNP-​zertifizierte Neu­ro­psy­cho­lo­gin mit ent­spre­chen­der Wei­ter­bil­dungs­er­mäch­ti­gung.

Die Ko­ope­ra­ti­on um­fasst re­gel­mä­ßi­ge Hospitations-​ und Fort­bil­dungs­zei­ten sowie in­ter­ne und ex­ter­ne Su­per­vi­si­on der neu­ro­psy­cho­lo­gi­schen Tä­tig­keit im KBR durch GNP-​zertifizierte Weiterbildungs-​ermächtigte und Su­per­vi­so­ren der ME­DI­AN Kli­nik Wil­helms­ha­ven über eine Dauer von drei Jah­ren. Dr. Hel­mut Acker­mann, Chef­arzt der Kli­nik für Akut­ger­ia­trie in Bre­mer­ha­ven, sieht diese Ko­ope­ra­ti­on als nach­hal­ti­ge Chan­ce für seine Kli­nik: „Im Rah­men die­ser Ko­ope­ra­ti­on kön­nen wir zu­nächst un­se­re haupt­ver­ant­wort­li­che Psy­cho­lo­gin Katja Frän­zel wei­ter­bil­den und durch die GNP als Kli­ni­sche Neu­ro­psy­cho­lo­gin qua­li­fi­zie­ren las­sen, was an un­se­rer Kli­nik den Grund­stein für eine spä­te­re Wei­ter­bil­dungs­er­mäch­ti­gung in Kli­ni­scher Neu­ro­psy­cho­lo­gie legt.“ Mit der zer­ti­fi­zier­ten Fach­kraft werde be­legt, dass Pa­ti­en­ten mit Er­kran­kun­gen oder Funk­ti­ons­stö­run­gen des Ge­hirns am KBR op­ti­mal be­han­delt wer­den kön­nen, so Acker­mann.

Diese von Frau Frän­zel und Frau Heber in­iti­ier­te Wei­ter­bil­dungs­ko­ope­ra­ti­on nutzt aber nicht nur dem KBR, son­dern auch der ME­DI­AN Kli­nik Wil­helms­ha­ven, er­läu­tert PD. Dr. med. Hans-​Peter Schla­ke, Chef­arzt Neu­ro­lo­gie und Neu­ro­chir­ur­gie der ME­DI­AN Kli­nik Wil­helms­ha­ven: "So kön­nen un­se­re Mit­ar­bei­ter der Ab­tei­lung Neu­ro­psy­cho­lo­gie Teile ihrer Wei­ter­bil­dung in der ger­ia­tri­schen Kli­nik in Bre­mer­ha­ven ab­sol­vie­ren und ihre prak­ti­sche Tä­tig­keit um Er­fah­run­gen aus der ger­ia­tri­schen Früh­re­ha­bi­li­ta­ti­on er­wei­tern." Aus der lang­jäh­ri­gen Ver­net­zung der bei­den Kli­ni­ken in der Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung be­stehen be­reits gute Kon­tak­te zwi­schen den Kli­nik­teams. Beide Kli­ni­ken er­hof­fen sich lang­fris­tig, ein Netz­werk des fach­li­chen Aus­tau­sches zwi­schen den Re­ha­kli­ni­ken in der Um­ge­bung auf­bau­en zu kön­nen.

Die Wei­ter­bil­dung von Frau Frän­zel zur Kli­ni­schen Neu­ro­psy­cho­lo­gin ist ein Schritt, mit dem das KBR dem Fach­kräf­te­man­gel er­neut pro­ak­tiv be­geg­net: „In Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels nutzt es nichts, nur zu jam­mern. Man muss sich auch sel­ber um die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Fach­kräf­ten küm­mern. Ge­ra­de wir als einer der größ­ten Ar­beit­ge­ber in Bre­mer­ha­ven sehen uns hier in der Pflicht“, kom­men­tiert Dr. Kris­tin Drechs­ler, me­di­zi­ni­sche Ge­schäfts­füh­re­rin des KBR die Ko­ope­ra­ti­on.


Über Kli­ni­sche Neu­ro­psy­cho­lo­gie

Die Neu­ro­psy­cho­lo­gie be­schäf­tigt sich mit den Funk­tio­nen des Ge­hirns wie z.B. dem Denk­ver­mö­gen (bzw. der In­tel­li­genz), der Auf­merk­sam­keit, dem Ge­dächt­nis, dem Sprach­ver­mö­gen, den mo­to­ri­schen Fer­tig­kei­ten, Persönlichkeits-​/Ver­hal­tens­än­de­run­gen, emo­tio­na­len Stö­run­gen und vi­su­el­len Wahr­neh­mungs­stö­run­gen. Die Kli­ni­sche Neu­ro­psy­cho­lo­gie un­ter­sucht und be­han­delt ins­be­son­de­re ge­stör­te Funk­tio­nen in­fol­ge von Un­fäl­len oder Er­kran­kun­gen. Die Ge­sell­schaft für Neu­ro­psy­cho­lo­gie e.V. bie­tet seit 1993 eine Wei­ter­bil­dung zum zer­ti­fi­zier­ten Kli­ni­schen Neu­ro­psy­cho­lo­gen an. Diese Wei­ter­bil­dung hat sich als spe­zi­fi­sche fach­li­che Grund­la­ge für eine Be­rufs­tä­tig­keit sowie als Qua­li­täts­stan­dard in der Ver­sor­gung von Pa­ti­en­ten mit Er­kran­kun­gen oder Funk­ti­ons­stö­run­gen des Ge­hirns eta­bliert.

Zu­rück