Pfle­ge­aka­de­mie See­stadt Bre­mer­ha­ven fei­ert run­des Ju­bi­lä­um

70 Jahre Aus­bil­dung in der Gesundheits-​ und Kran­ken­pfle­ge

Mit einem Fest­akt fei­er­ten Aus­zu­bil­den­de, Mit­ar­bei­ten­de sowie Gäste aus Po­li­tik und Wis­sen­schaft ges­tern das 70jäh­ri­ge Be­stehen der Pfle­ge­aka­de­mie See­stadt Bre­mer­ha­ven (PSB) am Kli­ni­kum Bremerhaven-​Reinkenheide (KBR). Neben Clau­dia Bern­hard, Se­na­to­rin für Ge­sund­heit, Frau­en und Ver­brau­cher­schutz, zähl­ten auch Bür­ger­meis­ter und KBR-​Aufsichtsratsvorsitzender Tors­ten Neu­hoff sowie Sel­cuk Ca­loglu, Stadt­rat für Ge­sund­heit zu den Gäs­ten.

Dr. Wi­ti­ko Ni­ckel, pfle­ge­ri­scher Ge­schäfts­füh­rer am KBR, un­ter­strich die Be­deu­tung der Aka­de­mie für das Kli­ni­kum: „Auch in die­sem Jahr ent­schied sich ein Groß­teil der Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten der Pfle­ge­aka­de­mie für einen an­schlie­ßen­den Be­rufs­start im KBR. Damit das so bleibt, wol­len wir nicht nur die Ein­rich­tung mit der längs­ten Tra­di­ti­on, son­dern auch die mit dem qua­li­ta­tiv bes­ten  Aus­bil­dungs­an­ge­bot blei­ben“, so Ni­ckel.

Se­na­to­rin Clau­dia Bern­hard be­ton­te den ge­sell­schaft­li­chen Wert von Be­ru­fen in der Gesundheits-​ und Kran­ken­pfle­ge: „Wir brau­chen gut aus­ge­bil­de­te und en­ga­gier­te Pfle­ge­kräf­te mehr denn je. Eine gute Aus­bil­dung ist dabei die Grund­la­ge für eine gute Ar­beit. Al­ler­dings haben die ver­gan­ge­nen zwei­ein­halb Jahre einer brei­ten Öf­fent­lich­keit ge­zeigt, was zu­min­dest die Pfle­ge­kräf­te sel­ber schon wuss­ten: diese Ar­beit ist sehr for­dernd und ver­ant­wor­tungs­voll. Schon jetzt gibt es einen Man­gel an Pfle­ge­kräf­ten, dem wir be­geg­nen müs­sen. Neben einer at­trak­ti­ven Aus­bil­dung müs­sen dabei auch bes­se­re Ar­beits­be­din­gun­gen deut­lich mehr in den Fokus rü­cken. Diese Lehre muss von allen Ver­ant­wort­li­chen ge­zo­gen wer­den“, er­läu­ter­te Bern­hard.

Tors­ten Neu­hoff, Bür­ger­meis­ter der Stadt Bre­mer­ha­ven und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der des KBR, sieht die Aka­de­mie au­ßer­dem als wich­ti­gen Aus­bil­dungs­be­trieb in Bre­mer­ha­ven: „Wir wol­len und müs­sen ge­ra­de auch jun­gen Men­schen in Bre­mer­ha­ven eine lang­fris­ti­ge be­ruf­li­che Per­spek­ti­ve bie­ten. Mit der Ent­schei­dung für eine Aus­bil­dung an un­se­rer Pfle­ge­aka­de­mie öff­net sich nicht nur der Weg in ein äu­ßerst span­nen­des und viel­fäl­ti­ges Be­rufs­feld, son­dern auch für eine sinn­stif­ten­de Tä­tig­keit mit hohem ge­sell­schaft­li­chem Stel­len­wert und ge­si­cher­ter be­ruf­li­cher Zu­kunft“, be­ton­te Neu­hoff.

Sel­cuk Ca­loglu, Stadt­rat für Ge­sund­heit, er­war­tet, dass Be­darf und Be­deu­tung von Be­ru­fen in der Gesundheits-​ und Kran­ken­pfle­ge auch künf­tig noch wei­ter stei­gen wer­den: „Der An­teil pfle­ge­be­dürf­ti­ger Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger in un­se­rer Ge­sell­schaft wird zu­neh­men, auch in Bre­mer­ha­ven. Die­ser Ent­wick­lung wol­len wir pro­ak­tiv be­geg­nen – des­halb sind För­de­rung und Bau eines ge­mein­sa­men, grö­ße­ren Aus­bil­dungs­zen­trums für Gesundheits-​ und Pfle­ge­be­ru­fe in Bre­mer­ha­ven so wich­tig“, so Ca­loglu.

Mit einem in­ter­es­san­ten Vor­trag er­gänz­te der ehe­ma­li­ge Aus­zu­bil­den­de der Pfle­ge­aka­de­mie Pa­trick Fo­cken au­ßer­dem das Pro­gramm: „Als ehe­ma­li­ger Schü­ler freue ich mich ganz be­son­ders zu sehen, dass wir es auch selbst ein Stück weit in der Hand haben, Selbst­be­stim­mung und Wert­schät­zung der Pfle­ge zum Po­si­ti­ven zu ver­än­dern. Die Aka­de­mi­sie­rung der Pfle­ge ist dabei ein wich­ti­ger Bau­stein. Sie setzt wich­ti­ge Im­pul­se, um un­se­re Ar­beit qua­li­ta­tiv auf ein neues Level zu heben, den Pfle­ge­pro­zess ef­fi­zi­en­ter zu ge­stal­ten und somit die An­er­ken­nung als ei­gen­stän­di­ge Pro­fes­si­on voran zu trei­ben“, un­ter­streicht Fo­cken. Der 39jäh­ri­ge hat sich neben sei­ner Tä­tig­keit als stell­ver­tre­ten­der pfle­ge­ri­scher Lei­ter der In­ten­siv­sta­ti­on aka­de­misch wei­ter­ge­bil­det und ar­bei­tet ak­tu­ell als Pfle­ge­ex­per­te Ad­van­ced Prac­tice Nur­sing (APN) am KBR. Er ist au­ßer­dem Leh­rer an der Pfle­ge­aka­de­mie und ko­or­di­niert das stra­te­gi­sche Pro­jekt „Ma­gnet4Eu­ro­pe“ im KBR. Wei­te­res wich­ti­ges Thema der Ver­an­stal­tung war auch die Zu­kunft der PSB. Um das Aus­bil­dungs­an­ge­bot für Pfle­ge­be­ru­fe quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv zu­kunfts­si­cher auf­zu­stel­len, hat das KBR be­reits 2019 die Er­rich­tung eines neuen Aus­bil­dungs­zen­trums für Pfle­ge­be­ru­fe be­an­tragt. Die Bau­zeit soll etwa drei Jahre be­tra­gen, rund 14,5 Mil­lio­nen Euro wur­den für die Rea­li­sie­rung ver­an­schlagt. Die Kos­ten wür­den je­weils zur Hälf­te durch den Bund und das Land Bre­men ge­tra­gen wer­den. Das Land Bre­men hatte die Be­reit­stel­lung der auf Lan­des­ebe­ne zu tra­gen­den Kos­ten be­reits zu­ge­si­chert, so­fern die För­de­rungs­zu­sa­ge ins­ge­samt durch den Bund er­fol­gen wird.

Ab­ge­bil­de­te Per­so­nen, von links nach rechts: Bet­ti­na Flach, Lei­te­rin der Pfle­ge­aka­de­mie, Sel­cuk Ca­loglu, Stadt­rat für Ge­sund­heit und Mit­glied des KBR Auf­sichts­rats, Clau­dia Bern­hard, Se­na­to­rin für Ge­sund­heit, Frau­en und Ver­brau­cher­schutz, Tors­ten Neu­hoff, Bür­ger­meis­ter und Vor­sit­zen­der des KBR-​Aufsichtsrats, Pa­trick Fo­cken, Pfle­ge­ex­per­te Ad­van­ced Prac­tice Nur­sing (APN) am KBR  und Leh­rer an der Pfle­ge­aka­de­mie, Dr. Wi­ti­ko Ni­ckel, Pfle­ge­ri­scher Ge­schäfts­füh­rer am KBR.

Zu­rück