Sie sind hier:
Forschung für eine bessere geriatrische Versorgung
Die Klinik für Geriatrie am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide engagiert sich aktiv in wissenschaftlichen Forschungsprojekten. Ziel unserer Arbeit ist es, die medizinische Versorgung und Lebensqualität älterer Menschen kontinuierlich zu verbessern. Durch die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern entwickeln wir innovative Ansätze für Diagnostik, Therapie und Pflege – zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten.
Aktuelle Studien
Aktuelle Studien sind gerade in Vorbereitung. In Kürze folgen weitere Informationen.
Abgeschlossene Studien
Innovationen in der geriatrischen Gruppentherapie: Durchführbarkeit und Akzeptanz des Square-Stepping-Exercise und des Laufband-Perturbationstrainings in der geriatrischen Rehabilitation
Die Abteilung Geriatrie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und das Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide, unter der Leitung von Frau Dr. Svenja Tietgen, haben in der geriatrischen stationären (Akut-)Rehabilitation am Rehazentrum Oldenburg und am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide eine Gruppenintervention durchgeführt, um die Machbarkeit und die Akzeptanz des sogenannten „Square-Stepping-Exercise“ und des „laufbandbasierten Perturbationstrainings“ (nur in Oldenburg) in diesen Settings zu untersuchen.
Das Square-Stepping-Exercise beinhaltet das Abgehen und Erlernen von Mustern auf einem Teppich mit 4x10 Kästchen. Dieses Training wurde in Japan für selbstständig lebende ältere Personen zur Verbesserung der Kraft in Hüfte und Beinen und nachweislich zur Verbesserung der Hirnleistung entwickelt sowie zum Erlernen von Ausfallschritten nach einem Stolperereignis, wodurch die Sturzgefahr gesenkt werden konnte.
Ziel ist die Definition geeigneter Teilnahmekriterien für das „Square-Stepping-Exercise“ als Gruppentherapie für die Akut-Rehabilitation. Eine ähnliche Studie wird in Japan durchgeführt; wir erhoffen uns dadurch zusätzliche Informationen über kulturelle Unterschiede.
Die Studie ist abgeschlossen und befindet sich in Vorbereitung zur Publikation.

Step by Step: Eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie zu Square-Stepping-Exercise in der stationären geriatrischen Frührehabilitation
Die Klinik für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation des Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide hat eine Studie durchgeführt, die den Effekt eines Square-Stepping-Exercise (SSE)-Trainings im Setting der stationären geriatrischen Frührehabilitation im Vergleich zur herkömmlichen physiotherapeutischen Behandlung untersucht. Dabei sollte herausgefunden werden, ob sich der Gang (z.B. durch eine größere und gleichmäßigere Schrittlänge und eine höhere Ganggeschwindigkeit) verbessert und ob sich die Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung verbessern. Außerdem sollte untersucht werden, ob die Angst vor Stürzen abnimmt und ob das eigene Wohlbefinden steigt.
In der Interventionsgruppe erhielten die Teilnehmenden das SSE-Training. Hierbei erlernten sie Schrittkombinationen auf einem Teppich, ähnlich wie ein Schachbrett, das anhand von Zahlen Muster bildet. Zusätzlich blieb zweimal wöchentlich die herkömmliche Physiotherapie bestehen. Durch die Hinzunahme des Square-Stepping-Exercise erhofften wir uns durch die besondere Verbindung von körperlichen und geistigem Training, einen noch besseren Reha-Fortschritt erzielen zu können.
Ein erstes Ergebnis ergab einen Hinweis auf eine Verbesserung der Kraft in den Beinen durch das SSE-Training.
Die Studie ist abgeschlossen und publiziert. Den englischsprachigen wissenschaftlichen Artikel können Sie kostenlos auf BioMedCentral lesen.

Die subjektive Seite des Delirs (SSD)
Die explorative einarmige Studie wurde multizentrisch in Kooperation mit der Universität Oldenburg und dem Agaplesion Bethesda Krankenhauses Bergedorf in Hamburg durchgeführt und beinhaltet sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte.
Ein Delir ist ein ernst zu nehmender, akuter Verwirrtheitszustand, der häufig bei älteren Menschen während eines Krankenhausaufenthalts auftritt. Über die subjektive Seite des Delirs, also die Erlebnisse des Betroffenen, ist bis auf Einzelfallberichte wenig bekannt. Patientinnen und Patienten, die ein Delir überwunden haben, berichten sehr unterschiedliche Wahrnehmungen, die bisher nur in kleineren Studien erfasst wurden.
Die Befragungen von Patientinnen und Patienten nach durchlebtem Delir sollen helfen, das Erleben der Betroffenen zu charakterisieren und helfen, Ansatzpunkte der Delirbehandlung zu identifizieren sowie den Zusammenhang zwischen subjektiven Erfahrungen und objektivierbaren Daten zu analysieren.
Die Studie ist abgeschlossen und befindet sich in Vorbereitung zur Publikation.


