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Flexible endoskopische Evaluation des Schluckaktes
Schluckstörungen sind häufig Folge von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson-Syndromen, Demenzen und neuromuskulären Erkrankungen. In hohem Alter oder bei einem langen Aufenthalt auf der Intensivstation kommt es häufiger zu Problemen beim Schlucken.
Bei einer Schluckstörung (Dysphagie) kann der Patient oder die Patientin Essen und/oder Trinken nicht ausreichend sicher schlucken, so dass Speichel oder Speisen in die Luftröhre gelangen können. Diese sogenannte Aspiration kann zu Infekten bis hin zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen führen.
Mit einer flexiblen endoskopischen Evaluation des Schluckakts (abgekürzt: FEES) kann man der Ursache auf den Grund gehen. Diese moderne Untersuchungsmethode beurteilt Ausmaß und Schweregrad der Schluckstörung, so dass sich therapeutische Maßnahmen und geeignete Anpassungen der Ernährung individuell festlegen lassen.
AnsprechpersonenDr. med. Svenja Tietgen
Leitende Oberärztin
Dr. med. Svenja Tietgen
Leitende Oberärztin
Gaby Hartmann
Chefarztsekretariat
Telefon 0471 299-3690
Telefax 0471 299-3743
geriatrie@klinikum-bremerhaven.de

FEES-Untersuchungen
Die Klinik für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide führt FEES-Untersuchungen für die Geriatrie und als Konsilleistung für das gesamte Krankenhaus durch.
Dr. med. Svenja Tietgen, Leitende Oberärztin in der Geriatrie, hat das FEES-Ausbilder-Zertifikat der DGN, DSG und DGG und bildet Ärzte und Ärztinnen sowie Logopäden und Logopädinnen in der FEES aus.
Im Überblick
Bei einer Schluckstörung (Dysphagie) ist der sichere Transport vom Mund zum Magen gestört. Folgende Symptome können auf eine Schluckstörung hindeuten:
- häufiges Verschlucken und Husten beim Essen
- Probleme, den Schluckvorgang richtig einzuleiten
- Speichelfluss aus dem Mund während des Essens
- Nahrung bleibt im Hals stecken
- Nahrung kommt durch Nase oder Mund wieder hoch
- vermehrtes Räuspern
- Stimmveränderungen während oder nach dem Essen
- Halsschmerzen
- Schmerzen/Brennen im Brust- und Herzbereich
- Fremdkörpergefühl im Hals, „Kloß im Hals“
- Hustenattacken beim Hinlegen nach dem Essen
- Erbrechen
Manche Betroffene schränken aufgrund der Schluckstörung ihr Essen oder Trinken ein, was zu Mangelernährung und Austrocknung führen kann. Daher achten Fachleute bei der Diagnostik von Schluckstörungen auch auf das Körpergewicht und Anzeichen wie trockene Haut oder Schleimhäute. Für Angehörige ist es ebenfalls wichtig, ein Auge darauf zu haben und im Zweifelsfall den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin darauf anzusprechen.
- neurologische Ursachen wie Morbus Parkinson, Demenzen, Schlaganfall
- Kraftverluste der Kau- und Schluckmuskulatur
- fehlende Zähne oder schlechtsitzende Zahnprothesen
- verringerte Wahrnehmung von Sinnesreizen im Mundraum
- angeborene Fehlbildungen
- Krebserkrankungen in Mund, Rachen oder Speiseröhre
- Muskelerkrankungen
- Entzündung der Speiseröhre
- chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) erhöht das Risiko
Die FEES-Untersuchung ist eine sehr gut verträgliche und sichere Untersuchungsmethode. Sie wird häufig ohne Betäubung mit einem dünnen Endoskop durch die Nase durchgeführt. Das Instrument wird hierbei ein kurzes Stück in den Rachen vorgeschoben, um den Kehlkopf beim Schluckvorgang zu beobachten.
Diese Untersuchung dauert in der Regel zwischen 10 bis 30 Minuten. Der Patient bzw. die Patientin muss dabei nicht nüchtern sein. Häufig kann er oder sie selbst die Untersuchung verfolgen. Im Laufe der Untersuchung können verschiedene Speisen und Konsistenzen ausprobiert werden, um die Voraussetzungen für eine sichere Nahrungsaufnahme zu ermitteln.
- Schlucktherapie unter logopädischer Anleitung
- Anpassung des Essens und seiner Konsistenz
- gute Mundhygiene, um die Infektionsgefahr durch Aspirationen zu verringern
Etablierte und nachgewiesen wirksame Therapien durch Medikamente oder durch elektrische Stimulation von Neven gibt es nicht.


