Handarbeit ist Herzarbeit

Immer wieder erreichen uns Angebote, für unsere Patienten und Patientinnen zu nähen und zu stricken. Neben einmaligen Spenden haben wir dadurch inzwischen mehrere feste Gruppen, die für die Neonatologie, den Kreißsaal, die Onkologische Tagesklinik und das Brustkrebszentrum in fleißiger Handarbeit schöne Kleidungsstücke und nützliche Hilfsmittel erschaffen. 

Schon lange beglücken uns die fleißigen Damen vom Maschentreff Bremervörde, die jährlich zum Nikolaustag mehrere große Koffer voll mit gestrickten und gehäkelten Mützen, Socken, Decken, Jacken, usw. für die Früh- und Neugeborenen auf der Neonatologie bringen. Auch Kuschel-Oktopusse, deren Arme sich für die Babies wie die Nabelschnur anfühlen, waren schon dabei. 

Auch der Nähkreis von der „anderen Weserseite“ und eine Gruppe von Nähdamen aus Dorum sind schon lange für die Neonatologie aktiv. Sie bringen ihre Gaben gerne zur Oster- und zur Weihnachtszeit: Strampelanzüge, Bodies, Pucksäcke – und meist auch kleine Geschenke für Familien, die über die Feiertage im Krankenhaus sein müssen, zum Beispiel gefüllte Weihnachts-Socken oder gefilzte Kuschelhasen. Einmal waren als außergewöhnliche Gaben sogar Taufkleider dabei, die aus alten Brautkleidern genäht worden waren. 

Die Gruppe „Kleine Kämpfer“ hat sich auf Kleidung für Frühgeborene spezialisiert und ist eine von den neueren Gruppen. Sie arbeitet ehrenamtlich und bundesweit sowohl für frischgebackene Frühchen-Eltern als auch für Geburtseinrichtungen. Bei ihnen konnten wir kartonweise klitzekleine Pullover, Hosen, Strampler, Schuhe, Tücher, Mützen und Bodies bestellen, die dann fein säuberlich nach Größe sortiert und beschriftet ankamen.

Für unseren Kreißsaal wird auch in Cuxhaven genäht, gehäkelt und gestrickt. Neben den üblichen Mützchen und Söckchen bekommen wir vom dortigen Näh-Team Abschieds-Sets für Sternenkinder. Denn leider kommt es trotz aller medizinischen Hilfe hin und wieder vor, dass ein Baby vor, während oder kurz nach der Geburt stirbt. Beim würdigen Abschiednehmen helfen die Sternenkinder-Sets: Ein Wickeltuch, um das Kind zu bekleiden, auch wenn es zu zerbrechlich zum richtig anziehen ist, und welches es auch für die letzte Ruhe behalten darf; und zwei kleine Stoffherzen, eines für das Kind und eines für die Eltern, als Zeichen für die untrennbare Verbindung. Ähnliche Sternenkinder-Sets näht uns auch der Nähkreis von der „anderen Weserseite“. 

Die „Mützenladys“ von „Onkomütze“ unterstützen unsere Onkologische Tagesklinik mit Mützen, und zusätzlich mit Herzkissen und Portkissen. Die weich gefüllten Portkissen sind dafür da, dass Krebspatienten und ‑patientinnen ihren Dauerzugang abpolstern können, damit Anschnallgurt, Handtaschenriemen, BH-Träger, Hosenträger usw. keine Schmerzen verursachen. Bei den Patienten und Patientinnen sind sie außerordentlich beliebt, da freuen wir uns über den regelmäßigen Nachschub und die große Auswahl an Farben und Mustern.

Herzkissen sind speziell für Brustkrebspatientinnen gedacht, um nach einer Operation die Achselregion zu polstern. Dadurch unterstützen sie das Abklingen von Lymphschwellungen und helfen beim bequemen Sitzen oder Liegen. Daher freut sich unser Brustkrebszentrum, dass wir immer wieder Spenden von handgenähten Herzkissen bekommen. 

Zuverlässig und regelmäßig sorgen Frauen aus dem Verein Leben mit Krebs e.V. aus Bremerhaven dafür, dass wir allen Brustkrebspatientinnen Herzkissen anbieten können. Beim Besuch zum zehnjährigen Jubiläum ihrer Aktivität für uns hatten sie etwas Neues dabei: passgenaue Taschen für die Redon-Drainageflaschen – so können die Frauen, wenn sie nach der Operation schon wieder mobil sind, die nicht so schönen Flaschen hübsch verpacken und z.B. am Gürtel sichern.

Weitere Herzkissen kommen immer mal wieder auf einzelne Initiativen und einmalige Aktionen hin zu uns. Zum Beispiel haben Schüler und Schülerinnen des 8./9. Jahrgangs im Rahmen der Berufsorientierung am Haus des Handwerks etwa 50 Herzkissen für uns genäht, und die Landfrauen im Land Wursten brachten uns ebenfalls etwa 35 Herzkissen.